...Tiere des Monats

Hier sollen alle ehemaligen Tiere des Monats eine Heimat finden. Inzwischen sind es ja schon einige mehr! Und wenn nächstes Jahr die Internationale-Tier-des-Monats-Jury endlich mal regelmäßig tagen würde könnte man bald schon einen Tier-des-Monats-Kalender draus machen...

DER ANATOLISCHE WOWOLF

Dieser schüchterne Vertreter der Wolffamilie unterscheidet sich in einigen Punkten doch recht wesentlich von seinem Verwandten, dem Werwolf. Steht doch hier nicht die Frage „Wer?“, sondern „Wo?“ im Mittelpunkt, wie es ja nun selbst für weniger helle Köpfe eindeutig aus seinem Namen hervorgeht, denn der Wowolf ist tatsächlich kaum auffindbar. Das Bild stellt vermutlich die einzige authentische Aufnahme dar, die je von einem Exemplar gemacht wurde. Wo sie gemacht wurde weiss man natürlich auch nicht. Wowolfexperten warnen übrigens, dass man sich von seinem vorgetäuschten harmloses Aussehen nicht                                                         blenden lassen darf – angeblich ist er nämlich noch sehr                                                   viel harmloser...

DAS KIRGISISCHE BREITHORNRIND

Diese doch recht gutmütige Rinderart ist vor allem auf-
grund ihrer überaus auffälligen Hörner bemerkenswert, die bei ausgewachsenen Exemplaren im Gesamten bis zu 152cm horizontal zur Seite wachsen. Diesen Hörnern verdankt das Breithornrind nicht nur seinen wenig originellen Namen, sondern auch das Privileg in früheren Zeiten stets einen fixen Platz in jedem Haushalt gehabt zu haben: nämlich als mobile Kleiderstange. Das klingt zwar absurd, doch die Tatsache, dass es heute im Zeitalter der billigen Kleiderschränke NICHT mehr in den kirgisischen Schlafzimmern herumsteht, macht das

                                                  dann doch sehr glaubwürdig.

DER PERUANISCHE GRAUOHRHUND

Ob der Grauohrhund tatsächlich ein Hund ist, oder eventuell doch irgend etwas ganz anderes, gilt es erst noch zu erforschen. Die grauen Ohren hingegen gelten als gesichert und verleihen ihm exzellente Höreigen-schaften. In Peru gibt es jedenfalls das Sprichwort (frei übersetzt aus dem spanischen in etwa): "Besitzt du einen Grauohrhund, weisst du immer gleich wer kummt". Grauohrhunde können Geräusche tatsächlich über enorme Strecken hinweg wahrnehmen... mindestens 100 Kilometer, oder so in etwa... vielleicht sind es auch nur 50... oder 2 - das wird sicher alles noch genauer festgestellt - nur keinen Stress!

DIE VIETNAMESISCHE WILDSCHILDKRÖTE

Furchterregende Geschichten erzählen sich die Einheimischen über diese äusserst seltene Schildkrötenspezies. Mit ihrem Panzer der härter als der härteste Stahl sein soll, ihren immer wachsamen Augen, ihren flinken Beinchen und ihrem blitzschnellen Reaktionsvermögen scheint sie nahezu unverwundbar zu sein. Vietnamesische Wildschildkröten werden alt; sehr alt, wirklich ganz alt. Wie alt sie wirklich werden weiss man noch gar nicht. Sagen wir mal so: Würde man der ältesten Wildschildkröte eine Geburtstagtorte schenken müsste sie schon sehr groß, also wirklich enorm groß sein, damit alle Kerzen darauf Platz hätten.

DAS LITAUISCHE WEISSFLECKPFERD

Ursprünglich noch mit zahlreichen weissen Flecken übersät, hat diese seltene Pferderasse inzwischen nur noch einen einzigen grossen weissen Fleck, der den gesamten Körper bedeckt. Dies ist auch der Grund weshalb diese Tiere erst vor kurzem (nämlich vorigen Donnerstag) „entdeckt“ wurden – nahm man doch jahrelang an, dass es sich um simple weisse Pferde handelt, da die Flecken (oder besser gesagt der Fleck) ja aufgrund der Größe nicht mehr sichtbar sind - Verstehen das jetzt auch alle? Wie dem auch sei – hier ist leider kein Platz für längere Erklärungen... es ist jedenfalls ein Tier und selten ist es auch - Basta!

DER ÄGYPTISCHE PYRAMIDENKÄFER

Schon die antiken Ägypter betrachteten dieses Insekt als heiliges Wesen und verehrten es über Jahrhunderte hinweg. Neueste Hieroglyphenfunde bestätigen fast ein-
wandfrei, dass Ihnen zu Ehren prächtige Monumente errichtet wurden, die nicht nur immer größere und gigantischere Ausmaße annahmen, sondern natürlich auch der aussergewöhnlichen Körperform dieses Käferns nachempfunden waren. Doch noch erstaunlich er ist, dass, vorausgesetzt bei der Hieroglyphenübersetzung ist kein Fehler passiert, die 3 Pyramiden von Gizeh in Wahrheit 3 riesig grosse Pyramidenkäfer sind, die sich in einem ziemlich langen
                                                  Tiefschlaf befinden.

DER STEIRISCHE KRATZKATER

Dieses seltene Exemplar der Katzenfamilie ist wahrlich voller Überraschungen und seltsamer Eigenarten. In stark abgekürzter Form könnte man ihn wohl als bade- wannenliebender, extrem schläfriger, noch viel extrem neugierigerer und deshalb überall dabeiseinmüssender, auf Waden und Knöchel fixierter, Kratzbäume in Rekordzeit hochkletternder, je nach Laune pflanzenmögender bzw. nicht mögender, höchst beweglicher, großohriger, tiefdunkelschwarzer, grün-
äugiger und äusserst amikaler Kater bezeichnen. Es ist nicht auszuschliessen, dass noch weitere Eigenarten zu Tage treten, da er von 2 unermüdlichen Forschern rund  um die Uhr beobachtet und tiefgründig analysiert wird.

DER MAURETANISCHE SOCKENBOCK

Typisch und daher auch namensgebend ist die sockenähnliche Färbung seiner Hufe aufgrund einer genetisch bedingten Pigmentstörung. Die Tatsache, dass diese Verfärbung den Eindruck erweckt, als würde der Sockenbock tatsächlich Socken tragen, führt dazu dass die Mauretanier allerlei Witzchen über ihn machen, was ihn aber normalerweise überhaupt nicht stört. Für den Fall das es in doch stört, ist eine sofortige und äusserst rasche Flucht unbedingt zu empfehlen (siehe sehr spitze Hörner!). Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die stets weisse Verfärbung tatsächlich niemals verschmutzt, weshalb alle Forscher (ausser jene der Waschmittelindustrie) dabei sind, selbige emsig und tiefgründig zu studieren.

DAS SIZILIANISCHE WEICHHÖRNCHEN

Der isolierten sizilianischen Insellage verdankt es die Menschheit, dass sich dieses  Tierchen nicht weiter ver-
breitet hat, denn obwohl es ungemein nett wirkt, hat es sich unter der sizilianischen Bevölkerung als wahre Plage erwiesen. Mit seinem treuen Augenaufschlag und einem vorgetäuschten, plüschtierähnlichem Verhalten erschafft es sich nämlich das Vertrauen der Menschen, nur um dann mit seinen langen Armen sämtlichen Vorrat an Nußschokolade aus den sizilianischen Haushalten zu stibitzen und dann unerkannt in die sizilianischen Wälder zu fliehen. Gerüchte wonach Exemplare bereits auf europäischen Festland gesehen wurde stimmen angeblich überhaupt nicht. Trotzdem: sollten sie gerne Nußschokolade essen – Seien sie stets wachsam!

DAS NORDKANADISCHE ZOTTELKÄNGURU

Es galt bereits als ausgestorben, doch nun wurde eine durchaus populationsreiche Zottelkänguruhherde ent-
deckt. Was dem Fund einer Nadel im Heuhaufen gleicht, denn selbst ausgewachsene Zottelkänguruhs werden nur maximal 25cm groß, und sind oftmals unter ihren bis zu 60cm langen Zotteln (Darstellung zeigt ein frisiertes Exemplar) kaum sichtbar. Was diesen Ver-
wandten des australischen Kängurus aber in diese ent-
legene geographische Lage brachte ist noch unklar. Man nimmt aber an, dass es aufgrund seiner Zotteln einfach nichts mehr gesehen hat und daher irgendwann in Urzeiten eine falsche Abzweigung genommen hat.

DER NORWEGISCHE REGENBOGENHASE

Ein wahrhaft seltenes Exemplar der Hasenfamilie. Sein Fell ist normalerweise im klassischen Hasenbraun gehalten, doch unter bestimmten Umständen verfärbt es sich in alle Schattierungen des Regenbogens. Die Gründe für diese Verfärbung sind Gegenstand umfassender Untersuchungen, doch konnte dieses Rätsel der Natur bis dato nicht geklärt werden. Manche Forscher bezeichnen es als eine Methode Feinde abzuschrecken, während andere es für eine ganz normale Hasenangeberei halten. Nun, wie dem auch sei... im Grunde genommen ist das alles ja nicht so wichtig...

DIE WESTPARAGUAYANISCHE GELBFLÜGELMÜCKE

Dieses drollige Insekt besticht durch seine zeitlose Eleganz und Schönheit. Seine äusserst aerodynamische Form erlaubt eine extreme Körperbeherschung in der Luft, wodurch spektakuläre Flugmanöver ermöglicht werden. Sein Nutzen für die westparaguayanische Umwelt ist äussert hoch einzuschätzen und schwer in Worte zu fassen. Stiche der Gelbflügelmücke führen zu bleibenden roten Punkten, jedoch nicht bei Menschen, sondern interessanterweise nur Fröschen. Ach ja… ausserdem hat sie gelbe Flügel.

DER OSTPARAGUAYANISCHE ROTPUNKTFROSCH

Obwohl er extrem giftig und ein bisschen kränklich aussieht ist der ostparaguayanische Rotpunktftrosch weder das eine noch das andere. Im Gegenteil: er ist hochgradig ungiftig und in seiner unmittelbaren Heimat, dem ostparaguayanischen Regenwald ein äusserst beliebtes, wenn auch etwas unnützliches Haustier. Da er aber so schöne rote Punkte hat und zusätzlich auch noch sehr symphatisch und kuschel-

bedürftig ist, darf er in keinem ostparaguayanischen Haushalt fehlen, was übrigens westparaguayanische Haushalte manchmal etwas neidisch werden lässt.

 

DIE SCHWÄBISCHE SCHWARMSCHWALBE

Das besondere an diesen drolligen Tieren ist die Tatsache, dass sie ausschliesslich in Schwärmen leben, die unerklärlicherweise stets exakt 75 Exemplare umfassen. Noch niemals in der langjährigen Vogel-

forschung wurde ein Schwarm gesichtet, der eine andere Anzahl aufwies. Internationale Ornithologen-experten versuchen seit Jahren mit hochmodernsten Mitteln (Satelliten, Google Earth, Undercover-Missionen, etc…) diesem Rätsel auf die Spur zu kommen – allein, bisher jedoch ohne "zählbaren" Erfolg.

DIE SCHWARZAFRIKANISCHE NACHTGIRAFFE

Ein gänzlich schüchternes Wesen, dass sich nur unter Aufbringung unendlicher Geduld aufspüren lässt, denn zum einen ist diese seltenste aller Giraffenarten fast nur nachtaktiv und zum anderen auch noch von tiefdunkelschwarzer Farbe, was ein sinnvolles Erforschen erheblich erschwert. Aufgrund der Schwärze sind Nachtgiraffen meist auch Einzelgänger weil sie ihre Mitgiraffen schlicht und einfach nicht sehen. Wenn sich aber mal zufällig ein Pärchen gefunden hat, dann bleiben sie sicherheitshalber in alle Ewigkeit zusammen.

DER ANDALUSISCHE SONNENWURM

Er ist der bisher unbekannte Bruder des wesentlich bekannteren Regenwurms und breitet sich aufgrund der vorherrschenden Klimaerwärmung rasant aus. Typisch sind seine orangefarbenen Streifen und vor allem seine ausgeprägten Sommersprossen, die angeblich Glück bringen, jedoch nur wenn es genau 12 Stück sind. Somit nimmt der zwölfsprossige Sonnenwurm in manchen Gegenden den Platz des vierblättrigen Kleeblatts als Glückssymbol ein und wird dieses, wenn die Klimaerwärmung so weiter macht, vielleicht auch bald zur Gänze ersetzen.

DIE SLOWENISCHE SPRINTSCHNECKE

Jahrhundertelang galt sie als rein mythologisches Tier der antiken Urslowenen - doch nun haben Forscher dieses legendenumrankte Wesen in einem abgelegenen Tal in den slowenischen Bergen tatsächlich gefunden und mit Erstaunen festgestellt dass das Tempo mit der sich diese Schneckenart fortbewegt um einiges größer ist als Usain Bolts Durschschnittsgeschwindigkeit bei seinem 100m Weltrekordlauf. Zur Zeit sind die Forscher auf der Suche nach einem Sprintschnecken-
weibchen um den Fortbestand der Gattung zu sichern.

DER SÜDIRISCHE GUINESSFISCH 

Dieser unscheinbare Fisch weist eine weltweit einzig-
artige Besonderheit auf: Er hält sich nicht im Wasser auf, sondern benötigt die Umgebung eines lauwarmen Guiness um zu überleben. Somit ist es für jeden traditionellen Südiren eine Selbstverständlichkeit ein mit Guiness gefülltes Aquarium sein Eigen zu nennen, in dem sich dann vergnügt einige Guinessfische tummeln. Leider greifen manche trinkfeste Iren zuweilen auf ihr Aquarium als letzte Guinessreserve zurück, wodurch sich der Bestand der Guinessfische in den letzten Jahren drastisch reduziert hat. 

DER NEPALESISCHE MINIBÄR  

Erst unlängst von Forschern im tiefsten Himalaya entdeckt, und das obwohl er nur knapp 30cm groß (oder klein) ist. Auffallend ist sein dezent grünes Fell. Er hat keine natürlichen Feinde, aber möglicherweise übernatürliche. DNA-Spuren zeugen von einer genetischen Verwandtschaft zur Giraffe, was aber mit Sicherheit nochmals ordentlich untersucht werden muss.

Die Tier-des-Monats-Jury hat doch tatsächlich wieder einmal getagt! Ich dachte schon die Jury hat sich aufgelöst - Aber nein, sie existiert und ist offensichtlich nach wie vor beschlußkräftig. Aber wie und vor allem wann sie zu ihren Beschlüssen kommt ist für mich als Laien leider absolut unergründlich...

 

LG Enzo

Tier des Monats:

DER SÜDSENEGALESISCHE SANDDÜNENTAUCHER

Ein Fisch in der Wüste? Das kann ja nicht sein! Doch... der Sanddünen-taucher hat sich nämlich erfolgreich der Austrocknung der Sahara, die ja bekanntlich erst vor ein paar Millionen Jahren von einem Ozean bedeckt war, widersetzt und sich in einem langwierigen und ziemlich komplexen Prozess an ein Leben im Wüstensand angepasst. Schuppen hat er keine, weil ihm diese vom Sand natürlich weg geschliffen wurden, wodurch er irgendwie noch viel glitschiger ist als ein Fisch im Wasser, was vermutlich auch der Grund ist warum man noch nie ein Exemplar fangen konnte und sich die Forschung allein auf schwer verständliche Berichte und nur relativ rudimentäre, zeichnerische Darstellungen (siehe oben) einheimischer Wüstennomaden beschränken muss, was aber natürlich überhaupt keinen Zweifel an seiner Existenz  aufkommen lässt.